Eine „spektakuläre Live-Show" kündigte Feldkirchens Erster Bürgermeister Werner van der Weck an und er versprach nicht zu viel. Fasziniert wandelten die Feldkirchner „Auf den Spuren der Sioux". Mit der gleichnamigen Multimedia-Schau von Dirk Rohrbach und Peter Hinz-Rosin wurde das Publikum nach South Dakota in die Black Hills entführt. Dirk Rohrbach nahm die Feldkirchner mit auf eine teils mystische Reise durch die heiligen Berge, in denen für die Indianer das Herz der Erde schlägt und der Ursprung allen Lebens liegt. Die Weite der Prärie wechselte ab mit bizarren Felsformationen, von den Wagenrädern der ersten Siedlern ausgehöhlten Steinwegen und den in Fels gehauenen US-Präsidentenportraits, nach dessen monumentalen Vorbild auch ein Felsdenkmal des Häuptlings Crazy Horse entsteht.
Vor den Augen der Feldkirchner zogen Büffelherden über die Prärie, fertigten die Nachfahren von legendären Häuptlingen, wie Crazy Horse, Sitting Bull und Red Cloud, farbenfrohe Schmuckstücke aus Stachelschweinborsten an, sammelten Heilkräuter, pflegten Schwitz-Zeremonien, nahmen an traditionellen Tanzwettbewerben teil und kreierten Glasperlen-Zaumzeug für die Pferde. Umrahmt von mystischer Indianermusik und geheimnisvollen Gesängen ging es mit Christine Red Cloud auf die Suche nach Heilkräutern und deren Wirkung hat man sich vielfach „bei den Tieren abgeschaut", so Christine Red Cloud. Noch immer leben die Indianer im Einklang mit der Natur: Werden der Natur zum Beispiel Heilkräuter entnommen, so schenkt man der Erde auch etwas, wie zum Beispiel Tabak, der verstreut wird. Nach wie vor üben die Medizinmänner ihre heilende Tätigkeit aus.
Eindrucksvoll schilderte Dirk Rohrbach mit seinen Worten und seinen Bildern das Leben und die Historie der Sioux-Indianer, die in Interviews ebenfalls zu Wort kamen. Bewusst gemacht wurde eine lange Geschichte, die auch voller Leid für die amerikanischen Ureinwohner war: Angefangen von eingeschleppten tödlichen Krankheiten der ersten weißen Siedler bis hin zu den erbitterten Kämpfen und Massakern zwischen den Weißen und den Indianern. Ende des 19. Jahrhunderts gab es nur noch 240.000 Indianer in den USA; heute sind es wieder 3 bis 4 Millionen, von denen 15 bis 20 % in den 300 Reservaten leben. Auch die fast ausgerotteten Büffelherden wachsen wieder an. Und dennoch ist die stolze Welt der Indianer vom Untergang bedroht: Nicht alle leben in Tipis, sondern in schäbigen Bretterbuden, es mangelt an Hygiene und sauberem Trinkwasser, Kinder schlagen die Zeit in Hinterhöfen tot.
Damit die traditionsreiche Kultur nicht untergeht, gibt es einen indianischen Radiosender, traditionelles Handwerk und Nachfahren, die ihre Geschichten und die ihrer Ahnen erzählen. Und es gibt Dirk Rohrbach, der nun auch in Feldkirchen mit seiner preisgekrönten Multimedia-Reportage einen Beitrag dazu leistete, damit die Würde, der Stolz und die Tradition der Sioux-Indianer nicht in Vergessenheit gerät.