Meisterschüler verwöhnten die Feldkirchner mit facettenreichen Meisterwerken
Zwei Meisterschüler der Musikhochschule München verwöhnten die Feldkirchner mit Meisterwerken der Kammermusik. Unter der Leitung von Prof. Friedemann Berger führten die Pianistin Tatiana Cherubinisch und der Violinist Manuel Druminski berühmte Sonaten von Leos Janácek, César Franck und Ludwig van Beethoven auf. Mit ein paar Hintergrundinformationen zu den Werken begrüßte Erster Bürgermeister Werner van der Weck die Konzertgäste und der Geiger Manuel Druminski widmete das Konzert gleich mehreren Personen: Erst in diesem Jahr wurde er 1. Konzertmeister im Philharmonischen Orchester Freiburg und deshalb wird er nicht mehr so oft zuhause sein können. Deshalb und weil das Konzert am Vorabend des Muttertags stattfand, „möchte ich speziell dieses Konzert für meine Mama spielen", erklärte Manuel Druminski. Die Sonaten von Franck und Beethoven widmete er zudem Prof. Friedemann Berger als Dank „für alles, was Sie für uns getan haben" und Bergers Vater, der am Konzertabend seinen 102. Geburtstag feierte.
Doch nicht nur diese drei von Druminski ausgewählten Personen haben sich über das hervorragende Spiel der jungen Musiker und die facettenreichen Sonaten der namhaften Komponisten gefreut. So wurden die Gegensätzlichkeiten von Sonaten bravourös heraus gearbeitet und umgesetzt. Zwischen 1913 und 1921 entstand die Sonate für Violine und Klavier von Leos Janácek. Sowohl bedächtige Klänge und liebliche Momente als auch treibende Rasanz und dramatische Akzente erklangen bei diesem Werk und mitunter wurde das sanfte Klavierspiel kontrastreich von aufrüttelnd abgehackten Geigenklängen unterbrochen.
Nicht minder faszinierend war die 1886 komponierte Duo-Sonate in A-Dur von César Franck. Mal war dieses Werk romantisch und schmeichelnd, mal aufgewühlt und nachdrücklich und vielfach geprägt von einer fließenden Schönheit, in die sich auch wehmütige Leidenschaft mischte. Auch der 1802/03 geschriebenen Kreutzer-Sonate in A-Dur op. 47 von Ludwig van Beethoven mangelte es nicht an Ausdrucksvielfalt und Abwechslung. Schwelgte man anfangs noch in fesselnder Langsamkeit und dunklen Harmonien, so steigerte sich die Komposition in temporeiche und fast schon wütend anmutende Passagen. Eine Mischung aus feurig und mild hielt bei dieser Sonate in Atem, aber es wurden auch leise Töne, Besinnlichkeit, unbeschwerte Triller-Verzierungen und jubelnde Fröhlichkeit geboten.
Die Instrumentalisten - beide Preisträger von zahlreichen Wettbewerben - beeindruckten mit einem Spiel, das eine große Bandbreite musikalischen Könnens erforderte. Tatiana Chernichka verstand sich sowohl auf den weichen Tastenanschlag und auf fließend, weiche Läufe am Klavier als auch auf das kraftvolle und nachdrückliche bis dramatische Spiel am Flügel. Manuael Druminski entlockte seiner Geige nicht nur die lieblichen und berührenden Melodien, sondern ließ die Saiten auch ruppig und schroff klingen. Ein Konzert der Gegensätze also und doch fanden die beiden Musiker aus ihren markanten Soli stets den Weg zu einem harmonischen und gleichberechtigten Miteinander. Dieses Konzert bewies in der Tat: Das waren Meisterschüler, Meisterwerke und zweifelsohne eine Meisterleistung.