Klaus Voormann in Feldkirchen?
....diese Frage war im Vorfeld des 16.10.2009 mehr als einmal zu hören.
Viele konnten es nicht so recht glauben und fragten vorsichtshalber nach.
Die weiteste Anreise war aus Hamburg, ein weiterer Beatlesfan kam aus Roth bei Nürnberg, und für beide hatte sich die Anfahrt mehr als gelohnt.
Viel hatte er zu erzählen der zweifache Grammygewinner und Beatlesintimus. Aus seiner Zeit mit Manfred Mann, der Plastic Ono Band, Carly Simon, John Lennon, Paul McCartney, Ringo Starr und George Harrison, denen er als einer der vielen „sidemen" gedient hatte.
Aus einer Zeit als man für eine Studiosession noch mit ein paar Hundertern entlohnt wurde und die im Scheinwerferlicht stehenden die großen Gagen verdienten.
Einzig und allein Harry Nilsson habe ihn an seinem Erfolg teilhaben lassen. „Harry war ein feiner Kerl" sagt er.
Seine Augen leuchten als er von seiner Zeit mit „Delaney & Bonnie and Friends" erzählt, in der sich bekannte Musiker wie Eric Clapton, Duane Allman oder George Harrison in den Dienst des Ganzen in die zweite Reihe stellten.
Viel wurde auch gesprochen über sein aktuelles Projekt „a sideman`s journey":
Nach seinem 70 Geburtstag gönnte sich der Bassist und Nebenmann das Vergnügen, mit einigen seiner berühmten Musikerfreunde -unter ihnen Paul McCartney, Ringo Starr und Yusuf Islam aka Cat Stevens- eine Auswahl von bekannten Songs neu aufzunehmen.
Aber nicht nur die großen Namen sind auf dieser CD die Stars, hier erfahren vielmehr auch die „sidemen" die ihnen gebührende Anerkennung.
Jim Keltner, Albert Lee, Don Preston, Van Dyke Parks; vielen sagen diese Namen nichts. Wer weiß schon, dass Ry Cooder kaum einen Titel ohne Jim Keltner am Schlagzeug aufnimmt oder dass Van Dyke Parks der kongeniale Partner von Brian Wilson, dem Kopf der Beach Boys, ist.
Er erzählt von den Aufnahmen mit dem an Leberzirrhose erkrankten Mac Rebennack, besser bekannt als Dr. John, der mit ihm nach Mitternacht noch den Song „Such A Night" aufgenommen hat. Die Band von Dr. John war die letzte Station seiner aktiven Musikerzeit.
„Was sollte auf so etwas Großartiges noch folgen?" meint Klaus Voormann.
Das Angebot, bei „Foreigner" mitzuspielen, schlug er aus. Der Familie wegen. Geht nach Deutschland, nach England und letztlich zurück nach Süddeutschland wo er sich wieder seiner graphischen Tätigkeit widmet.
Er produziert aber auch Künstler wie Trio, H.R. Kunze oder Joachim Witt.
Das alles erfahren die Besucher im entspannten Talk von Oliver Hochkeppel mit Klaus Voormann.
Anschließen signiert er geduldig Plattencover, Drucke, CD`s, DVD`s, auch einige Gitarren. Er ratscht mit den Gästen und wirkt zufrieden und entspannt.
Wie sagt ein Gast zum Abschied?
„Ein wertvoller Abend an dem ich in jeder Beziehung etwas mit nach Hause nehmen konnte".
Dem ist nichts hinzuzufügen!