Ziemlich viel Prominenz tummelte sich diesmal im Rathaus Feldkirchen: Da hatten nicht nur die schillernde Diva Gloria Gray und der Sänger und Musiker Peter Musser auf der Bühne programmgemäß ihr musikalisches „Blind Date". Erster Bürgermeister Werner van der Weck begrüßte außerdem den Isar-Indianer Willy Michl im Publikum und verriet schon mal, dass es nächstes Jahr in Feldkirchen ein Konzert mit Willy Michl geben wird.
Vorerst aber stand das „Blind Date" von Gloria Gray und Peter Musser im Mittelpunkt. Ein Blind Date mit anfänglichen Hindernissen und darauf folgenden kleineren Hürden. Aufs Stichwort kam die Künstlerin nicht, in der Garderobe fand Musser die Ersatz-Sängerin für seine Band auch nicht und als sie dann endlich kapriziös und elegant die Treppe herunter schritt, war von Peter Musser nichts mehr zu sehen. Was tut dann eine Diva in diesem Fall? Sie ärgert sich, denn „sitzen gelassen worden bin ich noch nie" und singt kurzerhand ein Ständchen für den Bürgermeister.
Bei so einem Auftakt und bei einem Blind Date ohnehin ist es logisch, dass man sich sein Gegenüber genau anschaut. Eine Gloria Gray lässt sich von Peter Musser nicht einfach mit roten Rosen versöhnlich stimmen, sondern nur durch eine Garderobe, die so groß ist, dass „ich heulen könnte vor Glück, wenn ich noch Tränensäcke hätte", gestand Gloria Gray, die obendrein auch noch Lust auf Champagner hatte, obwohl ihr Peter Musser erklärte, dass sie sich in einem Rathaus und nicht in einem Weinkeller befinde. Bei dieser anspruchsvollen und schönen Diva, die schon mal darauf hinweist „was mir Gott alles mitgegeben hat", vermutete Peter Musser nicht ganz zu Unrecht, dass „dieses Blind Date ein Blond Date wird".
Mit einem Blues wickelte er sie um den Finger und dabei durfte sein Kopf sogar an ihrem Dekollete ruhen. Die mehr oder weniger zahlreichen Zentimeter Größenunterschied entlockten der 182 Zentimeter großen Gloria Gray die frech-charmante Feststellung: „Mit der Zeit könnt' ma schon zamwachsen." Musikalisch klappte es mit dem Zusammenwachsen auf jeden Fall: Ob Chanson, Musical-Songs oder Schlager - Gloria Gray und Peter Musser harmonierten stimmlich hervorragend und jeder punktete mit seiner ganz eigenen Bühnenpräsenz. Und so waren die Feldkirchner nicht nur fasziniert, wenn Gloria Gray solo „So ein Mann, so ein Mann" sang, sondern auch wenn sie mit Peter Musser im Duett Ohrwürmer, wie „Nobody does it like me", schmachtete.
Das war spritziges und unterhaltsames Entertainment, das mit wunderbarer Musik und starken Stimmen gekrönt wurde. Ein „Blind Date", das dem Versprechen von Bürgermeister Werner van der Weck gerecht wurde. „Ein Blind Date kann auch mal in die Hosen gehen. Das wird heute abend nicht passieren", hatte er gemeint und tatsächlich ging da gar nichts schief - eben weil es die Anbandelei von Gloria Gray und Peter Musser ein wenig in sich hatte.